Am 01. Oktober 1946 gab H. Wessel das Amt als Wehrführer aus gesundheitlichen Gründen an Johann Eggers ab. Die aus dem Krieg und Gefangenschaft zurückgekehrten Kameraden stellten sich der Feuerwehr wieder zur Verfügung, so dass hiermit bald wieder eine gute Personalstärke vorhanden war. Die Schlagkraft der Wehr erhöhte sich durch ein LF 8, das aus Wehrmachtsbeständen in Syke stationiert wurde.
1948 sollte die Wehr ihren ersten großen Wettkampferfolg nach dem Krieg verzeichnen. Auf den Bezirkswettkämpfen in Hameln konnte die Gruppe unter der Leitung von H. Brill den ersten Platz erringen. Am 21.01.1950 wurde auf der Generalversammlung beschlossen, eine Feuerwehrkapelle zu gründen.
Sie spielte erstmals am 09.12.1950 zum Tanz anlässlich eines Kameradschaftsabends auf. Auch wurde zum ersten Mal nach dem Krieg wieder ein Erntefest gefeiert. Es fand am 07. Oktober 1951 bei Gastwirt Vollmer statt und war ein voller Erfolg.
Im Jahre 1952 wurde vom Landkreis das erste Tanklöschfahrzeug, ein TLF 15, angeschafft. Ein Fahrzeug, das für die Einsatzbewältigung im gesamten Landkreis Grafschaft Hoya eingesetzt werden sollte.
TLF 15 von 1952
Am Sonnabend, dem 23. Februar 1952, feierte die Freiwillige Feuerwehr Syke ihr 50-jähriges Jubiläum. Zahlreiche Ehrengäste fanden sich zu dieser Feier mit einem bunten Rahmenprogramm im Gasthaus Greve ein. Auch hierbei sorgte die eigene Feuerwehrkapelle für die musikalische Untermalung dieser Festveranstaltung.
Erneut konnte die Wettkampfgruppe große Erfolge verbuchen; so erkämpfte sie bei den Kreiswettbewerben in Bücken und den Bezirkswettbewerben in Bemerode jeweils den ersten Platz. Den Abschluss des Jahres 1952 bildete wieder das Erntefest bei Gastwirt Vollmer.
Den zweiten Platz schaffte die Syker Wettkampfgruppe beim Kreisverbandsfest 1953.
In der Generalversammlung vom 14. Januar 1955 wurde die Bedeutung des Tanklöschfahrzeuges nochmals hervorgehoben. Damit war die Wehr in der Lage, Brände oft schon im Entstehen zu bekämpfen. Speziell bei Waldbränden war das Tanklöschfahrzeug (TLF) von unschätzbarem Wert. Deutlich wurde dies durch die zahlreichen Einsätze in den Nachbargemeinden, bei denen die Wehr Löschhilfe zu leisten hatte. Im gleichen Jahr wurde ein neues LF 8 (Opel-Blitz) angeschafft.
LF 8 von 1955
1958 kaufte die Stadt Syke dem Landkreis das TLF 15 (in der Feuerwehr bis heute liebevoll "Oma" genannt) ab. Im gleichen Jahr wurde auch eine neue Tragkraftspritze mit VW-Industriemotor angeschafft.
Oberbrandmeister Johann Eggers stellte 1962, nach 16-jähriger Amtszeit als Stadtbrandmeister, sein Amt zur Verfügung. Sein Nachfolger wurde Heinrich Sievers.
Zu ihrem 60-jährigen Bestehen erhielt die Wehr eine Standarte. In einem Festakt wurde sie von Pastor Schmidt-Mahla geweiht. Es war die erste dieser Art im Landkreis Grafschaft Hoya.
Eines der erfolgreichsten Jahre für die Feuerwehrkameraden war das Jahr 1963. So erreichte die Wettkampfgruppe bei den Landesausscheidungswettbewerben in Neustadt a./Rbge. den ersten Platz, gefolgt von den Teilnehmern aus Asendorf. Niedersachsen wurde somit bei den internationalen Wettbewerben in Mühlhausen/Frankreich von zwei Gruppen aus dem Landkreis Grafschaft Hoya vertreten. Mit einer Silbermedaille kehrte die Syker Gruppe aus Frankreich zurück. Durch die immer weiter fortschreitende Motorisierung und die Verwendung von Öl, Dieselkraftstoffen und Chemikalien wurde die Feuerwehr vor neue Probleme gestellt. 1963 wurde vom Landkreis ein "Öl-Katastrophenfahrzeug" angeschafft und in Syke stationiert. Auch im Bereich des Funkbetriebes wurden deutliche Verbesserungen eingeführt. Immer mehr Feuerwehrfahrzeuge wurden mit Sprechfunkgeräten im 4-Meter-Band ausgestattet, so dass eine Kommunikation untereinander möglich wurde und ein schnellerer Einsatzablauf gegeben war. Einen weiteren wichtigen Platz nahm hiermit auch die Funkausbildung im Feuerwehrwesen ein.
Mit der Erweiterung des Fahrzeugparks erfolgte die Anschaffung einer 22-Meter-Drehleiter im Jahre 1965, die von der Berliner Berufsfeuerwehr erworben wurde. Sie war die erste Drehleiter im Landkreis Grafschaft Hoya. Somit musste eine Erweiterung des Gerätehauses erfolgen. Im Frühjahr 1965 wurde dieses in Angriff genommen. In Eigenarbeit, um die Kosten niedrig zu halten, leisteten die Kameraden viele freiwillige Arbeitsstunden.
Im April 1966 konnte das Gerätehaus in Verbindung mit einem "Tag der offenen Tür" offiziell eingeweiht werden. Wettkampfmäßig konnte die Syker Wehr 1966 das herausragende Ergebnis eines 1. Platzes und den Gewinn einer Goldmedaille vorweisen. Sie errangen bei den internationalen Wettbewerben in Karlovac/Jugoslawien vom 03. bis 11.September zusammen mit der Asendorfer Feuerwehr das Edelmetall. Mit einem triumphalen Empfang wurden die "Goldmedaillengewinner" seinerzeit in Syke empfangen.
Durch die Installierung von Sirenen im Stadtgebiet Syke wurde eine gravierende Verbesserung bei der Alarmierung der Feuerwehr geschaffen.
Gerätehaus von 1973
1967 wurde durch Klaus Harjes die Jugendfeuerwehr Syke gegründet. 24 Jungen fanden sich am Sonntag, dem 17.September 1967 zur eigentlichen Gründungsversammlung ein. K. Harjes verließ Mitte 1968 aus beruflichen Gründen Syke, sein Nachfolger wurde Heinrich Meyer, der die Jugendarbeit bis 1985 leitete.
Die Ausrüstung wurde in den Jahren auch weiterhin kontinuierlich verbessert. So wurde unter anderen eine Tragkraftspritze (TS 8) von Rosenbauer und weitere Gerätschaften sowie Einsatzbekleidung angeschafft.
Eine Wettkampfgruppe fuhr 1969 nach Krems in Österreich und erwarb dort anlässlich der Internationalen Wettbewerbe das Österreichische Feuerwehrleistungsabzeichen.
Eine herzliche Freundschaft verbindet auch heute noch die beiden Städte La Chartre in Frankreich und Syke. Im Juni 1972 fuhren die Syker nach Frankreich und im November des gleichen Jahres waren die französischen Gäste bei uns in Syke zu Besuch.
Der Jahrhundertsturm am 13. November 1972 bescherte der Wehr einen Großeinsatz, deren Folgen sich bis 1973 in mehreren freiwilligen Arbeitsstunden mit dem Beseitigen von Bäumen etc., hinzog.
Technische Verbesserungen und somit die Erhöhung der Schlagkraft der Feuerwehr ergaben sich Ende 1973 mit der Beschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeuges (TLF 8 ). Hinzu kam die weitere Anschaffung eines Pulverlöschanhängers (P 250) im Jahre 1974.
Die alte Drehleiter (DL 22) war in die Jahre gekommen und wurde gegen eine Drehleiter 32 (DL 32), die von der Berufsfeuerwehr Bremerhaven kam, ausgetauscht. Einen Wechsel gab es auch in der Führung, Ortsbrandmeister Heinrich Sievers, der seit 1962 die Wehr führte, übernahm das Amt des Stadtbrandmeisters, als Nachfolger wurde Günter Wohlers gewählt.
Die Verwaltungs- und Gebietsreform in Niedersachsen brachte auch in Syke Veränderungen. Aus 12 ehemals selbstständigen Gemeinden wurde 1973 die Einheitsgemeinde Stadt Syke mit folgenden 10 Ortsfeuerwehren: Syke (Schwerpunktwehr), Ristedt, Barrien, Heiligenfelde und Gödestorf-Osterholz-Schnepke (Stützpunktwehren), Gessel, Okel, Wachendorf, Jardinghausen und Henstedt (Basisfeuerwehren).
Im Jahr 1975 wurde ein neuer Funkkommandowagen (FUKOW) in Dienst gestellt. Im gleichen Jahr war die große Waldbrandkatastrophe im Großraum Celle, an dem die Ortsfeuerwehr Syke im Zuge der 1. Kreisfeuerwehrbereitschaft mit zwei Fahrzeugen teilnahm.
Die Verwaltungsreform wurde jetzt auch auf Kreisebene umgesetzt. Der bisherige Landkreis Grafschaft Hoya wurde aufgelöst und Syke war nun eine kreisangehörige Stadt im Landkreis Diepholz.
Vom 09. bis 11. Sept. 1977 feierte die Ortsfeuerwehr Syke ihr 75-jähriges Jubiläum. Im Rahmen der Festlichkeiten dankte der damalige Stadtdirektor Karl Heinz Wodtke der Wehr für ihr Engagement. Er übergab im Rahmen einer Feierstunde einen neuen Rüstwagen (RW 1) an die Ortsfeuerwehr Syke.