In der Versammlung am 29. Januar 1934 wurde Bürgermeister Rittmeister als neues Mitglied in die Feuerwehr aufgenommen. Er löste ein Vierteljahr später L. Bruns ab, der die Wehr seit 1924 geführt hatte. Der Vorstand der Feuerwehr nannte sich von nun an bis zum Ende des Krieges "Führerrat".
Feuerwehrgerätehaus von 1934
Schon lange reichte der vorhandene Platz für Gerät und Mannschaft nicht mehr aus. Unter der Leitung von Oberbrandmeister Rittmeister wurde im Verlauf des Jahres 1934 ein neues Feuerwehrgerätehaus geplant und erbaut. Die Einweihung, die am 23. September 1934 stattfand, wurde mit großen Aufmärschen der umliegenden Feuerwehren und anderen Organisationen gefeiert. Am Abend des Tages fand ein großer Kameradschaftsabend im Hansa Haus in Syke statt. Im gleichen Jahr wurde auf ein Chassis der Firma Hansa-Lloyd in Eigenbau das erste Syker Feuerwehrfahrzeug gebaut. Den Aufbau führten ausschließlich hiesige Handwerker aus, die auch als Feuerwehrmänner in Syke tätig waren. 1937 erklärte Bürgermeister Rittmeister seinen Rücktritt als Wehrführer.
Als Nachfolger wurde H. Reiners vom damaligen Kreisfeuerwehrführer Lahrs eingesetzt. Reiners, der dieses Amt nur kurz bekleidete, wurde von H. Wessel abgelöst.
Der in Eigenarbeit gebaute Hansa-Lloyd von 1934
Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden fast alle Kameraden nach und nach zur Wehrmacht eingezogen. Durch die Heranziehung der Altersabteilung und jungen Ersatz wurde die Einsatzbereitschaft der Wehr erhalten. In den Protokollen der damaligen Zeit sind zahlreiche Einsätze verzeichnet und protokolliert. Der größte Teil der Einsätze war kriegsbedingt: so z.B. der Brand von zwei Bauernhöfen durch Fliegereinwirkung in Schnepke, ein Feuer in Steimke durch das Abwerfen von Leuchtschirmen, ein Großeinsatz nach Fliegerangriff in Barrien 1942, diverse Einsätze durch Brandbomben, ein Großeinsatz durch Flugzeugabsturz usw.
Die Feuerwehr Syke gehörte ab 1943 zur I. Bereitschaft, die dadurch auch außerhalb Sykes zu diversen Einsätzen aufgrund des Kriegsgeschehens gerufen wurde.
Insgesamt 21 Einsätze wurden allein nach Bremen gefahren, das von britischen Bombern schweren Luftangriffen ausgesetzt war. Weitere, oft tagelange Einsätze, allein viermal nach Hannover und einmal nach Nienburg, weist die Chronik aus den Kriegsjahren auf.
Zwei Feuerwehrkameraden wurden für ihre besonderen Leistungen mit dem Kriegsverdienstkreuz ausgezeichnet. Tragischer Weise forderte der Krieg auch hier seine Opfer, dreizehn Kameraden waren bis Kriegsende gefallen oder vermisst. Außerdem wurde unser Hansa-Lloyd, der in den Kriegszeiten bei allen Einsätzen eine große Hilfe war, von den Engländern requiriert und wahrscheinlich nach England verschifft.