Nachbarschaftliche Löschhilfe

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Einsatzort Details

Hoya, Deichstraße
Datum 16.10.2012
Alarmierungszeit 18:44 Uhr
Einsatzende 01:50 Uhr
Einsatzdauer 7 Std. 6 Min.
Alarmierungsart FME
Mannschaftsstärke 16
eingesetzte Kräfte

Feuerwehr Syke
Brandeinsatz

Einsatzbericht

Großbrand in Hoya : 7500 Quadratmeter große Lagerhalle brennt - Über 550 Einsatzkräfte im Einsatz / Betrieb läuft weiter

Hoya - Zu einem Feuer in zwei von sechs Hallenteilen auf dem Betriebsgelände der Hermann Hartje KG wurden am Mittwochabend gegen 17.40 Uhr zahlreiche Einsatzkräfte aus der Umgebung Hoyas in die Hertzstraße alarmiert. Personen wurden bei dem Feuer nicht verletzt. Der Schaden beläuft sich in die Millionen Höhe.

Der Feueralarm wurde durch die Brandmeldeanlage in einem Objekt des Fahrradgroßhandels ausgelöst. Sofort nach der Alarmierung der Ortsfeuerwehr Hoya bildete sich eine riesige Rauchsäule über dem Gewerbegebiet, welche bis in 15 Kilometer Entfernung sichtbar war. Bereits auf der Anfahrt der Einsatzkräfte schlugen meterhohe Flammen aus den betroffenen Hallengebäuden. Umgehend wurde Großalarm für sämtliche Feuerwehren in der Umgebung ausgelöst. Auch aus den Nachbarlandkreisen Diepholz, Verden, Region Hannover, sowie der Stadt Bremen eilten Einsatzkräfte zum Ort des Geschehens. Innerhalb kürzester Zeit rückten über 90 Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr, Rettungsdienst, dem Technischen Hilfswerk sowie der Polizei aus.

Über 20 Wasserentnahmestellen, darunter Hydranten, aber auch der Weser wurde das Löschwasser über Tragkraftspritzen gefördert. Parallel hierzu wurden rund 7000 Meter Schläuche verlegt. Mit einem massiven Großaufgebot von 10 Drehleitern wurde das Feuer aus der Höhe bekämpft. Im Vordergrund stand hierbei ein Übergreifen der Flammen auf die direkt miteinander verbundenen restlichen vier Hallenteilen zu verhindern. Für die Eigensicherung der Einsatzkräfte wurden zudem die Bereitschaften des Rettungsdienstes im Landkreis Nienburg alarmiert. Zum Zeitpunkt des Brandausbruches befanden sich keine Personen mehr im Gebäude, da das Feuer nach Betriebsende ausbrach.Die ebenfalls alarmierten ABC-Züge aus dem Landkreis Nienburg und Verden führten Schadstoffmessungen im direkten Bereich sowie dem Landkreis Verden durch. Die Bevölkerung wurde über Rundfunkdurchsagen aufgefordert, vorsorglich Türen und Fenster geschlossen zu halten. Um den Brandschutz auch weiterhin im Nordkreis zu Gewähren, wurden vier Feuerwehren aus dem Südkreis in den Stützpunktfeuerwehren stationiert. Mit einem ferngesteuerten Löschfahrzeug der Berufsfeuerwehr Hannover wurde nach dem Einstürzen des kompletten Hallendaches der Innenangriff fortgeführt. Gegen Mitternacht war das Feuer soweit unter Kontrolle, sodass die ersten Einsatzkräfte entlassen werden konnten. In den zwei betroffenen Lagerhallen mit einer Grundfläche von 7500 Quadratmetern befanden sich Reserve- und Montagematerialien der hauseigenen Manufaktur, sowie rund 10.000 Fahrräder. Der Betrieb im weiteren Fahrradlager wird unverändert fortgeführt. Die Lieferfähigkeit bleibt somit auf jeden Fall gewährleistet. Der Manufakturbetrieb ist derzeit vorübergehen eingeschränkt, wobei die neuen Räumlichkeiten der Montage den Brand offensichtlich schadlos überstanden haben: Der Betrieb der weiteren Firmenbereiche wie dem motorisierten Zweiradbereich, KFZ und Fahrradteile ist nicht betroffen, so die Mitteilung vom Unternehmenspressesprecher Thomas Göbel.

Über die Nacht hinweg wurde das Personal der Feuerwehr bis in die frühen Morgenstunden auf etwa 50 Einsatzkräfte reduziert. Mit mobilen Wasserwerfern wurden weiterhin gelöscht. Neben dem reinen Löschwasser wurde auch mit einer Schaum-Wasser Mischung nachgelöscht. Der Schaum legt sich wie ein Netz auf die Flammen und verhindert so eine weiter Ausbreitung, dadurch wird die Sauerstoffzufuhr des Feuers unterdrückt. Kreisbrandmeister Bernd Fischer fungierte als Einsatzleiter der rund 50 alarmierten Feuerwehren aus der Umgebung. Der Schaden beläuft sich in Millionenhöhe. Die Kriminalpolizei hat zudem die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen, sodass keine Angaben über die Entstehung des Feuers gemacht werden können. Die Geschäftsführung der Hermann Hartje bedankte sich für den beherzten Einsatz aller Kräfte, die neben den neusten Brandschutztechniken im Gebäude dazu beitrugen das keine Flammen auf benachbarte Gebäude übergriffen. Für die Feuerwehren in der Samtgemeinde ist es der zweite Großeinsatz innerhalb von drei Tagen. Bereits in der Nacht von Sonntag auf Montag brannte eine Scheune mit etwa 1000 eingelagerten Strohballen. Auch hier waren zahlreiche Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen stundenlang im Einsatz.

 

Text: Timo Becker / Feuerwehrpressesprecher Grafschaft Hoya

 
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